Nach dem Nein der Griechen beim Referendum über Auflagen für weitere Kredite droht in der Europäischen Union nun ein heftiger Streit über das weitere Vorgehen. Während einige führende EU-Politiker für weitere Verhandlungen mit Griechenland plädieren, fordern andere einen Austritt des Landes aus der Euro-Zone. Es werden Themen sein, die die Staats- und Regierungschefs der Euro-Staaten am Dienstag auf einem Sondergipfel debattieren werden.

In dem Referendum hatten 61 Prozent der Griechen mit einem Nein gestimmt. Sie hatten damit einen Spar- und Reformkatalog abgelehnt, den Europäische Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds (IWF) vor einer Woche Griechenland vorgelegt hatten.

Das Land nähert sich damit immer mehr einem Staatsbankrott. Schon seit einer Woche sind die Banken des Landes geschlossen und der Kapitalverkehr ist eingeschränkt. An Montag wird die Europäische Zentralbank erneut darüber beraten, in welchem Umfang sie das Bankensystem noch mit Notfallkrediten unterstützen kann. Griechenlands Finanzminister Janis Varoufakis kündigte am Sonntag (vor seiner Rücktrittserklärung am frühen Montagmorgen) zügige Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern an.