Von Karl Wild
In der Rangliste der besten Hotels mit fünf Sternen hat The Chedi Andermatt das Kulm St. Moritz von der Spitze verdrängt. Das Herzstück von Samih Sawiris' Tourismus-Milliardenprojekt im Urserental steht fünf Jahre nach der Eröffnung vor allem für eines: für Weltklasse total – auf allen Ebenen und in jeder Hinsicht. Hauptsächlich dank Schweizer Gästen ist das spektakuläre Alpen-Hideaway alljährlich im zweistelligen Bereich gewachsen. Jetzt schreibt es erstmals schwarze Zahlen. Ohne jegliches Schräubeln an den Zimmerpreisen. Und, wohlgemerkt, bei ganzjähriger Öffnungszeit (die meisten vergleichbaren Häuser sind sechs bis sieben Monate offen). Das Prädikat Weltklasse trifft freilich auch auf mehrere andere Schweizer Luxusherbergen zu. Allen voran auf das St. Moritzer Kulm, ein Ferienresort der unbegrenzten Möglichkeiten mit 40 prächtigen neuen Zimmern. Oder auf das drittplatzierte Tschuggen in Arosa mit der neuen Version des Tschuggen-Express, der die Gäste vom Hotel direkt mitten ins Skigebiet bringt.
Einen Führungswechsel gab es auch in der Liste der Tophotels mit vier Sternen. Das Guarda Val oberhalb von Lenzerheide löste das Pirmin Zurbriggen in Saas-Almagell ab. Für das Maiensässhotel im Weiler Sporz spricht vor allem seine Aura der Einzigartigkeit. Es gibt in den Alpen nichts Vergleichbares zum raffinierten Luxus hinter den verwitterten Balken des Guarda Val. Die Nachahmungen, die im Ausland hingestellt wurden, sind Kopien geblieben. Nichts zu rütteln gab es bei den Dreisternhotels an der Leaderposition des Hotels Spitzhorn. Auch fünf Jahre nach der Eröffnung bleibt das Chalet in Gstaad-Saanen unangefochten die Nummer eins vor dem St. Moritzer Kulthotel Waldhaus am See. Interessantester Neuling im Rating ist das Ultima Gstaad. Das fünfte Luxushotel im Berner Oberländer Nobelkurort mit exklusiven Suiten und Residenzen in drei riesigen Antikholz-Chalets legte einen fulminanten Start hin und holte sich gleich einen Platz in den Top Ten. Bemerkenswert auch das Comeback des Kempinski St. Moritz. Hier zeigt sich beispielhaft, was eine engagierte neue Führung bewirken kann.
Nur bedingt aussagekräftig sind, mittlerweile erst recht, die aufgeführten Zimmerpreise. Flexible Preise setzen sich immer mehr durch und werden vom Gast auch zunehmend akzeptiert. Wo dieser Preis liegt, erfragt man am besten im Hotel. Der direkte Kontakt bringt nur Vorteile. Und macht Buchungsportale überflüssig.