Tor

Heinz Lindner
NOTE:5
Als auch noch das Spiel in Thun verloren war, sagte Heinz Lindner: «Es ist gut, dass die Unserie mit der Winterpause einen Bruch bekommt.» «Unserie» sagen sie in seiner österreichischen Heimat zu einer Negativserie. Dass GC sie 2018 auch im Herbst hatte, lag an vielen, aber nicht an Lindner. Auf der Torlinie und im Eins-gegen-Eins zeigte er oft seine Stärken. Seine Schwächen hat er im Strafraumspiel. Er klebt weiter zu oft auf der Linie fest.

Verteidigung

Numa Lavanchy
NOTE:3-4
Zwei Jahre war er ein sicherer Wert. Diese Saison war er viel zu oft wirr unterwegs, unsicher in der Defensive, unproduktiv in der Offensive. Lavanchy galt einmal als Spieler, den GC mit Gewinn weiterverkaufen kann. Das ist er derzeit nicht mehr.
Jean-Pierre Rhyner
NOTE:3-4
Hier könnte auch der Name von Cédric Zesiger oder Aleksandar Cvetkovic stehen. Alle sind jung, aber für alle bleibt viel zu tun, bis sie verlässliche Kräfte in der Super League sind. Noch sind sie zu unbeständig.
Arlind Ajeti
NOTE:4-5
Nathan war der Hoffnungsträger, damit die Abwehr einen neuen Chef bekommt. Nathan führte sich dank seiner Lebendigkeit schnell gut ein, aber ebenso schnell war er so am Meniskus verletzt, dass es für ihn einen Ersatz brauchte: Arlind Ajeti war auf dem Markt. Es dauerte seine Zeit, bis er fit war, doch dann erfüllte er den Auftrag zufriedenstellend. Die Hoffnung von Trainer Fink für die Rückrunde muss sein, dass er Nathan und Ajeti zusammen einsetzen kann.
Souleyman Doumbia
NOTE:3
Er spielt und spielt und wird doch nicht besser, gerade taktisch nicht. Fink deutet an, dass Doumbia den Club im Winter verlassen könnte. Es gäbe schwierigere Aufgaben, als einen Ersatz für den Linksverteidiger zu finden. Allan Arigoni deutete beim Saisondebüt in Thun an, dass Talent in ihm schlummere.

Mittelfeld

Djibril Diani
NOTE:4-5
Vielleicht ist die Note ein wenig zu hoch, weil der junge Schlaks erst 485 Super-League-Minuten hinter sich hat. Aber Diani, im Sommer aus Lens in die U-21 geholt, hat im defensiven Mittelfeld gleich bei seinem Debüt überzeugt, trotz eines 0:3 gegen YB. Er gefällt mit seiner Ruhe und Zweikampfstärke.
Raphael Holzhauser
NOTE:4
«Königstransfer» wurde er im Sommer genannt. Vom «König» war nur ab und zu etwas zu sehen: Der Österreicher war zu selten der Chef, den diese Mannschaft unbedingt braucht. In den letzten Spielen fiel er wegen eines Unterarmbruchs aus.
Runar Sigurjonsson
NOTE:4
Er wurde freudig begrüsst, als er aus St. Gallen zurückkam, und trotz seiner grummeligen Art gleich zum Captain befördert. Dass er die richtige Wahl ist, zeigte er zu selten mit wirklich überzeugender Leistung. Knapp die Hälfte der Spiele verpasste er wegen einer Verletzung.
Nedim Bajrami
NOTE:4-5
Er sagt: «Wenn du in der Super League 100, 120 Spiele gemacht hast, bist du bereit fürs Ausland.» Rund die Hälfte hat er jetzt – 53 genau. Es besteht kein Zweifel, dass Zürich nicht die Endstation seiner Karriere ist. Juventus warb schon vor drei Jahren um ihn, er sagte ab. Das spricht für seine Planung, nichts überstürzen zu wollen. Er möchte erst gehen, wenn alles passt: für ihn und für GC die Ablöse in Millionenhöhe. Bajrami ist dann am besten, wenn er im offensiven Mittelfeld seine Technik und Schnelligkeit ausspielen kann.
Jeffrén
NOTE:3-4
Einmal hielt er zumindest bis in die 89. Minute durch, sonst wurde er immer früher ausgewechselt, und achtmal fehlte er, weil es bei ihm hier oder da wieder zwickte. Jeffrén wäre dank seiner Klasse ein Gewinn. Aber der Körper steht dem 30-Jährigen aus Kolumbien zu oft im Weg.
Nabil Bahoui
NOTE:3-4
Auch er war im vergangenen Winter von Yakin vertrieben worden, wie Sigurjonsson, auch er nährte die Hoffnung auf eine gute Saison. Aber auch er blieb deutlich hinter den Erwartungen. Die Einsätze, in denen er seinem Ruf als überragender Techniker gerecht wurde, lassen sich an einer Hand abzählen. 3 Tore in 17 Spielen sind zu wenig.

Sturm

Marco Djuricin
NOTE:4
Ein Schlag auf die Wade reichte, damit er seit Oktober ausfällt. Für seine 3 Tore brauchte er nur 9 Spiele, das ist bei GC schon eine gute Quote. Djuricin hat der Mannschaft in der Sturmspitze wegen seiner grossen Einsatzbereitschaft gefehlt. Fink kann erleichtert sein, wenn er ihn wieder zur Verfügung hat.
Pinga/Ngoy
NOTE:3-4
Der eine trägt die 19, der andere die 20 auf dem Rücken. Der eine ist 20 und aus dem Kongo, der andere 21 und Belgier aus dem Kongo. Beide sind jung, beide spielen viel, zusammen kommen sie auf 26 Einsätze. Aber der eine Offensivspieler ist bescheiden wie der andere, wenn es um Effizienz, Durchschlagskraft und Verlässlichkeit geht. Aimery Pinga und Julien Ngoy sind sich zum Vertauschen ähnlich.

Trainer

Thorsten Fink
NOTE:4
«Geben Sie uns eine Chance», sagte Thorsten Fink, «wir werden Sie überraschen.» Am 24. April war das, dem Tag seiner Vorstellung als Nachfolger von Murat Yakin. Mit dem Überraschen ist aber nicht viel geworden, höchstens negativ, weil die Bilanz von Fink negativ ist: 14 von total 23 Meisterschaftsspielen verloren, nur 6 gewonnen, dazu im Cup beim drittklassigen Nyon ausgeschieden; Platz 9 zum Ende der letzten Saison, Platz 9 jetzt zur Winterpause. Fink ist in seinem Glauben an sich selbst trotzdem unerschüttert. Seine Botschaft, die er in der Krise zu vermitteln versucht, heisst kurz und knackig: Achtung, am Trainer liegt es nicht. (ths.)

Nicht beurteilt wurden Nathan, Allan Arigoni, Bujar Lika, Gjelbrim Taipi, Robin Kamer, Petar Pusic, Nikola Sukacev und Shani Tarashaj.

Grafik: lm