1968
Roland W.: Monja

«In meinem Herzen ist nur ein Platz für einen Namen», erzählt der Sänger Roland W. in diesem Stück, das eigentlich eine Coverversion ist. Fünf Wochen lang wurde die Schweizer Hitparade von diesem einen Namen geprägt, der säuselnd gesungen wird, und für das steht, was die Charts hierzulande eben auch waren und immer wieder sind: Eine Schlagerparade.

1969
Barry Ryan: Eloise
1970
Miguel Ríos: A Song of Joy
1971
Middle of the Road: Chirpy Chirpy Cheep Cheep
1972
Hot Butter: Popcorn

Und plötzlich klang die Schweizer Hitparade synthetisch – dank diesem Stück Synthesizer-Musik, dessen poppende Melodie sich im Kopf festkrallt. Komponiert wurde sie von Gershon Kingsley, einem Pionier der elektronischen Musik. Doch erst in der Version von Stan Free und seiner Combo Hot Butter wurde diese Melodie zum Ohrwurm, der dank unzähligen Spielarten weiter lebt.

1973
Demis Roussos: Goodbye My Love, Goodbye
1974
Terry Jacks: Seasons in the Sun
1975
I Santo California: Torneró
1976
Abba: Fernando
1977
Smokie: Living Next Door to Alice
1978
Boney M: Rivers of Babylon

Als Disco auch die Chartwelt eroberte, gab zumindest in Europa diese zusammengecastete Band den Ton an – mit einer Adaption einer Reggaenummer. Erfunden wurden Boney M., vom Produzenten Frank Farian, der 1990 mit der Playback-Band Milli Vanilli für einen der grösseren Skandale der Popgeschichte sorgte.

1979
Village People: Y.M.C.A.
1980
Pink Floyd: Another Brick in the Wall (Part 2)

Ja, es geht auch gesellschaftskritisch, wie dieser Anti-Autoritäts-Song aus Pink Floyds Opus «The Wall» zeigt. Vom Februar bis im April besetzte «Another Brick in the Wall» Platz eins. Vielleicht war das ja wirklich ein Moment, in dem die Hitparade auch mal etwas vorweggenommen hat. Denn als Zürich Ende Mai während den Opernhauskrawalle dann brannte, klang es dank dem sehnsüchtelnden «Boat on the River» von Styx längst wieder angepasst.

1981
Stars on 45: Stars on 45 Vol. 1
1982
F. R. David: Words
1983
Irene Cara: Flashdance … What a Feeling
1984
Laura Branigan: Self Control
1985
Opus: Live Is Life
1986
Eros Ramazzotti: Adesso tu
1987
Desireless: Voyage, voyage

Dieser kosmische Reisesong der Französin Claudie Fritsch-Mentrop erreichte nie Platz eins, und war am Ende des Jahres doch die meistverkaufte Single des Jahres. Sie verwies damit Madonnas «La Isla Bonita» und Whitney Houstons «I Wann Dance with Somebody (Who Loves Me) auf die Ehrenränge. Es sollte ihr einziger Hit bleiben.

1988
Erste Allgemeine Verunsicherung: Küss die Hand, schöne Frau
1989
David Hasselhoff: Looking for Freedom
1990
Sinéad O’Connor: Nothing Compares 2 U
1991
Scorpions: Wind of Change
1992
Dr. Alban: It’s My Life
1993
DJ BoBo: Somebody Dance with Me

Diese Eurodance-Hymne stand am Anfang der unwahrscheinlichen Karriere des Bäckers René Baumann – der mit «Somebody Dance with Me» nur knapp am Plagiat vorbeischrammte. So knapp, dass sich DJ Bobo mit einem US-Rapper aussergerichtlich einigen musste.

1994
Mariah Carey: Without You
1995
Bryan Adams: Have You Ever Really Loved a Woman
1996
Los del Río: Macarena
1997
Sarah Brightman & Andrea Bocelli: Time to Say Goodbye (Con te partirò)
1998
Céline Dion: My Heart Will Go On
1999
Lou Bega: Mambo No. 5 (A Little Bit Of …)
2000
Bomfunk MC’s: Freestyler
2001
Kylie Minogue: Can’t Get You Out of My Head

Wenn es in den letzten zwanzig Jahren einen Song gab, auf das sich sowohl Kritiker wie das Massenpublikum einigen konnten, dann ist es dieses Meisterwerk der australischen Sängerin. So kühl, so aufreizend, so tanzend und doch nie ranschmeisserisch klang Pop auf der Topplatzierung selten zuvor. Und vor allem nie mehr danach.

2002
Las Ketchup: The Ketchup Song (Aserejé)
2003
DJ BoBo: Chihuahua
2004
O-Zone: Dragostea din tei
2005
Schnappi, das kleine Krokodil: Schnappi
2006
Shakira feat. Wyclef Jean: Hips Don’t Lie
2007
DJ Ötzi & Nik P.: Ein Stern (der deinen Namen trägt)

Der erfolgreichste Song der Schweizer Hitparade überhaupt. Geschrieben wurde er bereits 1996, doch es brauchte schon Nik P, DJ Ötzi und unzählige Après-Ski-Partys und Ballermann-Grossraumdiskotheken, damit diese Melodie auch unwahrscheinlich populär wurde. «Ein Stern (der deinen Namen trägt)» erreichte in der Schweiz zwar nie den ersten Platz, doch wer geschlagene 118 Wochen in der Hitparade bleibt, gewinnt halt zuweilen doch in den Jahrescharts.

2008
Timbaland presents OneRepublic: Apologize
2009
Lady Gaga: Poker Face
2010
Shakira feat. Freshlyground: Waka Waka (This Time for Africa)
2011
Jennifer Lopez feat. Pitbull: On the Floor
2012
Michel Teló: Ai Se Eu Te Pego!

Vielleicht war ja tatsächlich der Rekordfussballer Neymar ausschlaggebend, dass «Ai Se Eu Te Pego!» zum Welthit werden konnte. Denn der Brasilianer jubelte nach seinen Toren jeweils in zu Michel Telós Stimmungslied, über die der «Blick am Abend» 2013 die schon fast unfassbaren Worte schrieb: «Sonnige Nummer, die Hausfrauen beglückt». Wie auch immer, einen hartnäckigeren Ohrwurm als «Ai Se Eu Te Pego» gibts kaum.

2013
Avicii feat. Aloe Blacc: Wake Me Up
2014
Pharrell Williams: Happy
2015
Lost Frequencies: Are You with Me?
2016
Alan Walker: Faded
2017
Ed Sheeran: Shape of You

Dieser die Massen faszinierende Brite beherrscht die Charts – und war mit diesem Song in der Schweiz noch erfolgreicher als «Despacito». Gut möglich, dass Ed Sheeran auch 2018 wieder den Jahreshit stellen wird: Seine aktuelle Single «Perfect» liegt seit nunmehr 14 Wochen ununterbrochen an der Spitze.