Von Karl Wild
Nach neun Jahren steht das Castello del Sole in Ascona wieder an der Spitze der Rangliste mit den besten Ferienhotels der Schweiz. Das Castello löste The Chedi Andermatt ab. Den Ausschlag für das Castello del Sole gab die Entwicklung während der vergangenen zwei, drei Jahre. Sehr gut geführt war das Hotel schon immer, doch seit sich Besitzer Gratian Anda, Enkel von Bührle-Konzerngründer Emil Georg Bührle, persönlich um den atemberaubend schönen Komplex kümmert, ist das Sonnenschloss in neue Dimensionen vorgestossen. Unter anderem wurde der eigene Landwirtschaftsbetrieb mit seinen exklusiven Produkten massiv aufgewertet.
Keinen Wechsel an der Spitze gab es in den vier übrigen Kategorien. Wer ganz oben ist, verteidigt seine Position mit einer Hartnäckigkeit wie ein Starkoch seine Michelin-Sterne. Das Wellnesshotel Pirmin Zurbriggen in Saas-Almagell bleibt das beste Nice-Price-Ferienhotel. Das Bürgenstock Resort mit dem Flaggschiff Bürgenstock Hotel & Alpine Spa ist weiterhin bestes Wellnesshotel. Das Grand Resort Bad Ragaz mit seinem für 45 Millionen Franken prächtig renovierten Herzstück, dem Quellenhof, ist dem Bürgenstock allerdings hart auf den Fersen. Nummer eins bei den Stadthotels bleibt The Dolder Grand; in Europa kommt kein Cityresort an den Traumpalast am Zürichberg heran. Und das Albergo Losone darf sich seit seit über 20 Jahren rühmen, das beste Familienhotel im Land zu sein.
Grösster Aufsteiger im Rating ist die Villa Orselina (Das zweite Comeback der Traumvilla). Das edle Refugium für Geniesser hoch über dem Lago Maggiore, dessen Zukunft noch vor wenigen Jahren in den Sternen stand, rückte um ganze elf Ränge vor. Um zehn Positionen verbesserte sich die Chesa Randolina. In die Engadiner 3-Stern-Perle im Flecken Sils wurden soeben wieder zwei Millionen investiert. Je sieben Plätze gewannen der Zermatterhof und der Hof Weissbad.
Hotel des Jahres ist das Zürcher Widder Hotel (Übernachtung als luxuriöse Zeitreise), eine edle kleine Welt für sich mit der Aura der Einzigartigkeit.
Im vergangenen Sommer wie auch im Winter wurden fast überall Rekordzahlen geschrieben. Auch die Aussichten für diesen Sommer sind hervorragend. Das ist eine Entwicklung, von der die Branche während der langen Krisenjahre kaum zu träumen wagte. Und die belegt, dass die Talsohle definitiv durchschritten ist.