Entlang welcher Tramlinien die Mieten am höchsten sind
Die gleiche Wohnung kostet je nach Lage bis zu 1200 Franken mehr im Monat. Suchen Sie die Haltestelle in Ihrer Nähe.
Von Yannick Wiget, Dino Caracciolo und Sebastian Broschinski
Wer eine neue Wohnung sucht, berücksichtigt verschiedene Faktoren. Am wichtigsten ist wohl der Mietpreis. Aber auch andere Kriterien wie Grösse, Zustand, Lage und Lärmsituation spielen eine Rolle. Immer wichtiger wird zudem die Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Gerade in Städten ist es nicht einfach, eine Wohnung in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz zu finden.
Das Immobilienportal Homegate hat deshalb ausgerechnet, wie sich die Mietpreise entlang des Berner Tramnetzes entwickeln. Die Auswertung zeigt, dass eine gleich grosse Wohnung je nach Haltestelle fast 1200 Franken mehr kosten kann.
Die Preise beziehen sich auf die Bruttomiete (inkl. Nebenkosten) einer 3-Zimmer-Wohnung mit etwa 70 Quadratmetern. Homegate hat sich alle entsprechenden Inserate angeschaut, die im Zeitraum von Januar 2018 bis Mai 2019 auf seiner Plattform publiziert wurden. Anhand der fünfzig Wohnungen, die am nächsten bei der jeweiligen Haltestelle lagen, wurde ein Durchschnittspreis ermittelt. Die Linie 3 von Weissenbühl zum Hauptbahnhof fehlt in der Auswertung.
Mietpreise in der Umgebung der Haltestellen
Durchschnittlicher Bruttomietpreis für eine 3-Zimmer-Wohnung, in Franken
Wählen Sie eine Linie aus
6
Fischermätteli – Worb Dorf
Durchschnittlicher Mietpreis, in Franken
Am deutlichsten zeigen sich die Preisunterschiede entlang der Linie 6, die auf ihrem Weg durch die Stadt viele verschiedene Quartiere passiert. Sie fährt vom Fischermätteli via Mattenhof und Monbijou zum Hauptbahnhof, von dort durch die Altstadt, überquert nach dem Bundeshaus die Aare und gelangt via Muri bis nach Worb.
Dort kostet eine Wohnung durchschnittlich nur noch 1300 Franken im Monat. In der Mitte der Strecke, im Umkreis der Haltestelle Bärenplatz, beläuft sich die Miete auf 2480 Franken – fast das Doppelte.
Wesentlich geringer sind die Preisunterschiede auf der Strecke Wabern–Wankdorf, wo das Tram 9, verkehrt. Zwischen der höchsten und der tiefsten Miete liegen nur 960 Franken.
Zoomen Sie in die Karte, um die Haltestelle in der Nähe Ihres Wohnortes zu finden.
Die Linie 9 ist denn auch die Strecke, an der man am meisten zahlt. Bei keiner Haltestelle liegt die Miete unter 1500 Franken. Im Schnitt blättert man 1772 Franken für eine 3-Zimmer-Wohnung hin. Auch die Linie 7 knackt die 1700-Franken-Marke.
Vergleichsweise preiswert lebt man hingegen an den Linien 6 und 8 . Mit einer Durchschnittsmiete von 1641 Franken ist die Strecke Fischermätteli–Worb am günstigsten.
Durchschnittspreise entlang der Linien
in Franken
Generell gilt: Je zentraler die Wohnung, desto höher die Mieten. Mit Abstand am teuersten sind sie am Bärenplatz: Stolze 2480 Franken legt man hier im Schnitt pro Monat auf den Tisch. Kostspielige Pflaster sind auch der Luisenplatz, der Helvetiaplatz, die Zytglogge und allgemein zentrale Wohnungen an der Aare.
An diesen Haltestellen sind die Mieten am höchsten
Durchschnittlicher Preis, in Franken
Solche Preise sind aber die Ausnahme. Die meisten 3-Zimmer-Wohnungen gibt es in Bern für unter 1800 Franken im Monat. Am günstigsten wohnt man in östlichen Teilen der Stadt, etwa in Worb. Dafür muss bis zum Hauptbahnhof eine knappe halbe Stunde Fahrtzeit in Kauf genommen werden wie auch bei anderen preiswerten Stationen.
An diesen Haltestellen sind die Mieten am tiefsten
Durchschnittlicher Preis, in Franken
Im Durchschnitt kostet eine Wohnung entlang der Berner Tramlinien 1619 Franken. Das ist ein bisschen mehr als in Basel (1602 Franken), aber deutlich weniger als in Zürich (2347 Franken). In allen drei Städten sind die Preise von 3-Zimmer-Wohnungen in den letzten Jahren mehrheitlich gestiegen. Und gerade in Quartieren, wo neue Projekte wie Dienstleistungsgebäude, Wohnsiedlungen und öffentliche Bauten entstehen, werden die Mieten künftig noch zunehmen.
Grundsätzlich gilt, dass die Gesamtkosten für eine Wohnung maximal 30 Prozent des Nettoeinkommens ausmachen sollten. Viele Budgetberatungen empfehlen, höchstens ein Viertel des Lohns für die Miete auszugeben. Damit ist sichergestellt, dass die restlichen Kosten für die Lebenshaltung gedeckt werden können.