Fotos: Gettyimages, Keystone. Animation: Mathias Lutz.
Sind Babyboomer höflicher als Millennials? Sind sie sexuell zugeknöpfter als ihre Nachgeborenen? Natürlich sind solche Generationen-Charakterisierungen Pauschalurteile und können für den Einzelnen falsch sein. Und doch steckt meistens eine Wahrheit in ihnen, wie auch die soziologische Definition zeigt: Eine Generation ist eine Altersgruppe, die durch gemeinsame historisch-gesellschaftliche Ereignisse und Einwirkungen geprägt wurde.
Dies gilt ganz besonders für Musik. Wer in den 80ern aufwuchs, der ist auf ewig immun gegen die klebrigen Hits von damals. Alt-68er besuchen auch heute noch Stones-Konzerte. Wir wollten es aber genauer wissen und analysierten Spotify-Datensätze, um herauszufinden, wie sich die Generationen in ihrem Musikgeschmack unterscheiden. Hören junge Menschen positivere Musik als ältere? Wer hats lieber energetisch? Wer akustisch? Und vor allem: Wo positionieren Sie sich innerhalb dieser Trends? Wie alt sind Sie musikalisch gesehen? Unser interaktives Tool zeigt auch dies. Machen Sie mit!
Zur Erinnerung, so sind die Generationen definiert:
Melden Sie sich mit Spotify an und vergleichen Sie sich mit den Generationen und anderen Lesern. Erfahren Sie Ihr musikalisches Alter und Ihr ganz individuelles Profil.
Wir haben von Spotify die 100 meistgespielten Songs der jeweiligen Generation erhalten und die Durchschnittswerte von verschiedenen Eigenschaften dieser Songs im Folgenden als orange Linie visualisert (Mehr zur Methodik).
Spotify kategorisiert seine Songs in Dutzende von Genres. Die vier prominentesten haben wir herausgefiltert und nach Präferenz der Generationen dargestellt. Auffallend ist der Siegeszug des Rap in der jüngsten Generation. Sogar die bei allen vorhergehenden Generationen klar dominierende Popmusik wurde nun überholt.
Spotify speichert zu jedem Song unterschiedliche Eigenschaften wie Fröhlichkeit oder Tanzbarkeit ab (Mehr Infos hier). Konkret wurden für diese Analyse die Werte für Fröhlichkeit, Energie, Tanzbarkeit, Anteil Sprechgesang, Liveanteil, Akustikanteil, Popularität und Songlänge genutzt. Zusätzlich haben wir von Spotify die 100 meistgespielten Songs der jeweiligen Generation erhalten (Zeitraum 1.4.2018 bis 1.4.2019). Von diesen wurden dann über die öffentlich zugängliche Programmierschnittstelle (API) von Spotify die oben genannten Eigenschaften abgefragt und die Durchschnittswerte für die jeweilige Generation gebildet. Diese Durchschnittswerte werden in den Liniengrafiken dargestellt. Alle Eigenschaften (ausser Songlänge) sind per Definition zwischen 0 und 1. Wir haben bewusst darauf verzichtet, diese Werte auf der Y-Achse anzugeben, da sie sehr abstrakt und wenig hilfreich bei der Interpretation sind.
Spotify ermittelt für jeden User, welche Songs er in den letzten 6 Monaten am häufigsten gehört hat, wobei kürzlich gehörte Songs stärker gewichtet werden. Dies sind Ihre Top 100 Songs. Wenn Sie sich entscheiden, Ihren eigenen Musikgeschmack zu analysieren (über den Button «Mitmachen»), werden von Ihrem Spotify-Account Ihre 100-Top-Songs ausgelesen. Von diesen werden dann die gleichen Eigenschaften wie für die verschiedenen Generationen abgefragt. Dann werden ebenfalls die Mittelwerte gebildet und in den Grafiken dargestellt (blauer Punkt). Zusätzlich werden auch die Durchschnittswerte von allen Usern, die mitgemacht haben, berechnet und dargestellt (grüner Punkt). Somit können Sie Ihren Musikgeschmack mit den verschiedenen Generationen sowie dem Durchschnitt aller User, die mitgemacht haben, vergleichen.Ihre eigenen Werte fliessen ebenfalls in die Werte des Tamedia-Durchschnitts ein.
Für alle Eigenschaften wurde jeweils eine lineare Regression auf das Alter durchgeführt. Mit den so erhaltenen Koeffizienten lässt sich das Alter aufgrund des Durchschnittswerts einer bestimmten Eigenschaft vorhersagen. Diese vorhergesagten Werte werden dann auf minimal 16 und maximal 73 Jahre begrenzt. Danach wird der Durchschnittswert aller dieser vorhergesagten Alterswerte gebildet. Die Werte für Anteil Sprechgesang, Tanzbarkeit, Liveness und Songlänge werden dabei doppelt gewichtet, da sie einen besonders deutlichen Trend für das Alter zeigen. Der Wert für Akustikanteil wird hingegen nicht berücksichtigt, da er keinen klaren Trend zeigt.
Wir haben einige Beispiele, wie die Spotify-Programmierschnittstelle (API) verwendet werden kann, um die beschriebenen Analysen durchzuführen, auf Github dokumentiert. Die Listen mit den Top-100-Songs der verschiedenen Generationen sind ebenfalls dort verfügbar.
Ihre Privatsphäre ist uns wichtig. Diese Datenschutzerklärung informiert über die Daten, die wir für die Musikgeschmack-Analyse erheben.
Wir erheben und speichern die folgenden Daten:
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