Wir haben zum zweiten Mal
Wir haben zum zweiten Mal
Weitere Zutaten: Vitamine, Säuerungsmittel, Kohlensäure, Säureregulatoren, Aromen, Farbstoffe
Mit der Technomusik kam Red Bull. Wohl nie zuvor hatte ein Softdrink einen erfolgreicheren Markteintritt als die koffeinhaltige Limonade aus Österreich in den späten Achtzigerjahren. Das Getränk, das so heftig nach Gummibärchen schmeckt, hatte auch deshalb so viel Erfolg, weil es in der Schweiz und in Ländern wie Dänemark, Frankreich, Norwegen und Island erst gar nicht zugelassen war. Es wurde heftig debattiert, welche Wirkung die Zutat Taurin hat. Ist sie tatsächlich leistungssteigernd? Macht sie wach? Dies konnte bis heute nicht abschliessend geklärt werden. Wenn man sich also nach einer Dose Red Bull konzentrierter fühlt, dürfte dies vor allem mit einem Placebo-Effekt zu tun haben. Denn das enthaltene Koffein, ebenso viel wie in einer Tasse Kaffee, dürfte auch nicht der Hauptgrund für die aufputschende Wirkung sein. Seit der Markteinführung 1987 wurden weltweit mehr als 75 Milliarden Dosen Red Bull konsumiert.
Weitere Zutaten: modifizierte Stärke, Aroma, Karottensaftkonzentrat
Die Himbeere ist schon seit dem Altertum als Heilpflanze bekannt. Kein Wunder, enthält sie doch so wertvolle Stoffe wie Vitamin C, Kalium und Fruchtsäuren, welche die Abwehr stärken. Und die Himbeere hat wohl auch den verführerischsten Geschmack aller Beeren in unseren Breitengraden - darum lieben die Kinder ja auch den Sirup dieser Sorte. Bloss: In einem Becher Joghurt (wir haben uns für die beliebte Marke Toni entschieden) stecken gerade mal vier Früchtchen drin. Das ist nicht mal ein Zehntel eines handelsüblichen «Chörblis» mit Himbeeren. Dafür, und dies könnte viele erstaunen, ist der Zuckeranteil des Joghurts nicht so bedenklich hoch, wie man annimmt, wenn man an all die Menschen denkt, die das Milchprodukt wegen einer Diät verteufeln.
Weitere Zutaten: Kochsalz, Zucker
Vor einigen Jahren war die kulinarische Welt hierzulande noch in Ordnung: Zu Pommes frites genehmigten wir uns Ketchup, zu hart gekochten Eiern Mayonnaise aus der Tube; vorzugsweise von Thomy. Die Firma, die inzwischen zu Nestlé gehört, wurde von einem gewissen Fritz Thomi-Schaad vor über 100 Jahren gegründet – um der Marke eine gewisse Mondänität zu verleihen, setzte man ein «y» ans Ende des Namens. Auch das Ei auf der Verpackung prangt dort vor allem aus ästhetischen Gründen, Hauptzutat ist es nämlich nicht.
Wichtigste Ingredienz der Mayonnaise ist Sonnenblumenöl, und zwar zu gut vier Fünfteln.
Es könnte eigentlich noch mehr sein: Der französische Naturwissenschafter Hervé This-Benckhard hat festgehalten, dass es theoretisch möglich sei, ein Eigelb mit mehr als 24 Litern Speiseöl zu einer stabilen Emulsion zu verarbeiten. Ob eine so ölige Mayo auch zu fetttriefenden Pommes frites passen würde, eine Kombination, die inzwischen bei uns auch üblich ist?
Weitere Zutaten: Pektin, Säuerungsmittel, Ascorbinsäure, 6g bzw. 2% verdampfen während der Herstellung
Das «Konfibrötli» ist das beliebteste Frühstück hierzulande. Wer zmörgelet – und dies tun in der Schweiz nach wie vor drei von fünf –, geniesst in der Regel grad zwei Scheiben Brot mit Butter und Konfitüre. Hochgerechnet sind das rund 3,2 Milliarden «Konfibrötli» pro Jahr, die bei uns verzehrt werden. Die drei beliebtesten Konfitürensorten sind Himbeer, Aprikose und Erdbeere. Was uns bei der Aprikosenkonfitüre, die wir hier in ihre Zutaten zerteilt haben, am meisten beschäftigte: Warum wird zwischen ganzen Aprikosen und der sogenannten Pulpe unterschieden? Entscheidend sei das richtige Verhältnis, sagt dazu Nikolas Petschen von Hero: «Wenn man nur Früchte verwendet, wird die Konfitüre zu stückig. Nimmt man bloss Pulpe, fehlt es an den Stücken, die von unserer Kundschaft so sehr geschätzt werden.»
Was brauchen Herr und Frau Schweizer vor allem, wenn sie in Feierlaune kommen wollen? Es braucht eine Garnitur Festbänke, ein paar Flaschen Feldschlösschen und einen Grill, auf dem St. Galler Kalbsbratwürste brutzeln. Doch ist da wirklich nur Kalbfleisch drin? Ein sogenanntes Pflichtenheft, abgesegnet vom Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement EVD, gibt Auskunft über die genauen Regeln für die Herstellung des Produktes mit geschützter geografischer Angabe. Es braucht dazu tatsächlich viel Kalbfleisch, nämlich mindestens die Hälfte des verwendeten Fleischanteils. Der Rest davon ist in der Regel Speck und anderes Fleisch vom Schwein. Für die geschmackliche Raffinesse sorgen Gewürze wie Salz, Pfeffer und Macis, auch Zwiebeln, Zitrone, Muskat, Kardamom, Koriander und Ingwer sind zugelassen. Ebenfalls drin und verantwortlich für die schöne Bräunung der gegrillten Wurst ist die verwendete Milch. Oft wird diese als Milchpulver und Eis in die Mischung gegeben. Das gefrorene Wasser hat den Vorteil, dass sich die Masse im Cutter nicht mehr als gewünscht erhitzt. Überspitzt könnte man also sagen: Jesus hat aus Wasser Wein gemacht, wir Schweizer machen aus Wasser sogar Würste!
Die Schichtbilder stellen die ungefähre Zusammensetzung der Zutaten des Produkts dar. Für die Anteilsberechnung der Inhalte dienten Herstellerangaben sowie entsprechende Nährwerttabellen und in letzter Konsequenz Schätzungen. Dabei ist der Gewichtsanteil der Zutat zum Zeitpunkt der Verwendung bei der Produktion ausschlaggebend. Um ein möglichst echtes Gesamtverhältnis der Schichten grafisch darzustellen, wurden für flüssige Lebensmittel der Volumenanteil und für feste Produkte der Flächenanteil in Prozent ermittelt.
Zu sehen sind also Datenvisualisierungen der prozentualen Gewichtsanteile und nicht die realen Mengen der einzelnen Zutaten, da diese wegen Dichte, Struktur und Luftbeimischung in unverrührtem Zustand mal mehr, mal weniger Fläche einnehmen würden. Beim Beispiel Aprikosenkonfitüre widerspiegelt der Zucker in der Visualisierung 42 Prozent des Volumens des Glases, da der Gewichtsanteil der Zutat auch 42 Prozent ausmacht. Würde man den dargestellten Zucker wiegen, würde er leichter sein als die angegebenen 134 Gramm, da noch viel Luft zwischen den Zuckerkristallen steckt.
Bei den abgebildeten Zuckerwürfeln handelt es sich um Würfel mit einem Gewicht von 3 Gramm. Zutaten mit einem Anteil von weniger als 2 Prozent wurden nicht visualisiert und als weitere Zutaten unterhalb der Grafik aufgeführt.