Die Karte gibt ein umfassendes Bild der Naturgefahrenlage. Sie basiert auf den offiziellen Gefahrenkarten, welche die Kantone für praktisch alle Gemeinden erstellen. Dort sind die betroffenen Gebiete für die vier Gefahrentypen genau ausgewiesen.
Für dieses Online-Tool wurden die Kantonskarten systematisch zusammengetragen (ausser Ob- und Nidwalden, die nicht teilnehmen wollten). Sie können damit nun gezielt nach Adressen suchen oder Ihr Haus und Ihre Nachbarschaft neu auf alle vier Gefahrenbereiche prüfen.
Es zeigt sich, dass total 300’000 Gebäude in der Schweiz in einem Gefahrengebiet liegen. Schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen leben dort. Über 70’000 von ihnen in Bereichen mit der höchsten Gefährdungsstufe. Und mit dem Klimawandel wird die Zahl der Extremereignisse in der Schweiz laut Experten noch zunehmen.
Gering | Mittel | Erheblich | |
Hochwasser | |||
Lawinen | |||
Erdrutsch | |||
Felssturz | |||
Stand der Erfassung | |
nicht erfasst | |
teilweise erfasst / in Bearbeitung | |
vollständig erfasst / nicht nötig | |
Die noch nicht oder teilweise erfassten Gebiete werden in der Karte angezeigt, wenn eine einzelne Gefahr ausgewählt ist. |
Erheblich bedeutet, dass Personen sowohl innerhalb als auch ausserhalb von Gebäuden gefährdet sind. Mit der plötzlichen Zerstörung von Gebäuden ist zu rechnen. In solchen Gebieten werden keine neuen Bauten mehr erlaubt. Sind ausgeschiedene Bauzonen noch unbebaut, werden sie umgezont. Bestehende Bauten werden in der Regel stehen gelassen. Das Risiko darf aber durch Erweiterungen oder Umnutzungen nicht erhöht werden. Nutzungsbeschränkungen sind möglich, insbesondere bei sensiblen Objekten wie Schulen, Spitälern oder Campingplätzen. (Farbe in den offiziellen Gefahrenkarten der Kantone: Rot)
Mittel bedeutet, dass Personen innerhalb von Gebäuden kaum gefährdet sind. Ausserhalb jedoch schon. Mit Schäden an Gebäuden ist zu rechnen. Solche Gebiete werden möglichst nicht neu bebaut. Und wenn, dann nur mit Auflagen. Sensible Objekte wie Schulen, Spitäler oder Campingplätze dürfen nicht neu erstellt werden. Bei bestehenden Bauten dürfen Nutzungsbeschränkungen erlassen werden. (Farbe in den offiziellen Gefahrenkarten der Kantone: Blau)
Gering bedeutet, dass Personen kaum gefährdet sind. Erhebliche Sachschäden können jedoch auftreten. Gesetzliche Auflagen gibt es nur für sensible Objekte wie Schulen, Spitäler oder Campingplätze. Sie sollten in solchen Gebieten nur mit grosser Zurückhaltung gebaut werden. (Farbe in den offiziellen Gefahrenkarten der Kantone: Gelb).
Gefahrenkarten können sich über die Zeit verändern. Wird in einem Bereich zum Beispiel ein Hochwasserschutzprojekt realisiert, kann das dazu führen, dass ein Gefahrengebiet herabgestuft oder ganz gestrichen wird. Dank neuer Messtechniken ist es aber auch möglich, dass neue Gebiete plötzlich als gefährdet erkannt werden. Noch bis vor wenigen Jahren wurden Gutachten zu Naturgefahren vor allem mittels Expertenbegehungen vor Ort gemacht. Inzwischen werden auch Computermodelle beigezogen.
Keinen Einfluss auf die Einteilung nach Gefährdungsstufen hat die Nutzung eines Grundstücks. Auch spezifische Schutzmassnahmen nur für ein bestimmtes Gebäude beeinflussen die Einteilung nicht.
Die schweizweite Gefahrenkarte von Tamedia basiert auf den gegenwärtig verfügbaren Gefahrenkarten der Kantone.
Schutzbauten, für die in der Regel die Gemeinden zuständig sind, fliessen teilweise mit einigen Jahren Verzögerung in die Karte ein. Es ist also möglich, dass in der hier vorliegenden Karte einzelne Gefahrenzuordnungen nicht mehr aktuell sind, weil die Kantone Änderungen noch nicht veröffentlicht haben.