Rafia Zakaria. Aus dem Englischen von Simoné Goldschmidt-Lechner. Hanserblau, München 2022.
Foto: Jeremy HoganDie in den USA lebende Pakistanerin Rafia Zakaria ist Autorin, Anwältin – und Feministin. Und trotzdem ist ihr erstes Buch eines, das mit dem Feminismus äusserst hart ins Gericht geht. Oder genauer: mit dem weissen Feminismus. Zakaria kritisiert damit nicht alle Menschen, die weiss sind und sich als feministisch bezeichnen, sondern jene, die nicht anerkennen (wollen), welche Rolle Weisssein und die damit verbundenen Privilegien auch im Feminismus spielen. Choice Feminism, Othering, Empowerment, Intersektionalität, Sexpositivität, Entwicklungshilfe: Das Themenfeld, das Zakaria bearbeitet, ist breit. Dabei zitiert sie nicht nur feministische Theorien und Konzepte, sondern erzählt auch von ihrer eigenen Lebensrealität und ihren Erfahrungen als nichtweisse Frau. Und obwohl das Buch ein Glossar enthält, ist es kein Einstiegsbuch in feministische Themen, zu komplex sind teilweise die Ausführungen Zakarias. Gleichzeitig macht diese Detailversessenheit das Buch so interessant, weil es die Leserinnen und Leser herausfordert – und immer wieder anregt, die eigene Position zu überdenken. (aho)
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