Liebe
Leserinnen und Leser
Als Anfang der Woche auf
meiner Wetter-App ein
kleines Schneeflöckchen
aufploppte, freute ich mich
riesig. Ich bin ein
Winterkind. Vielleicht, weil
ich im Dezember geboren
wurde und damals - so sagt
meine Mutter - der erste
Schnee fiel. Ja, es ist kalt
und oft grau in der Stadt.
Und trotzdem schlägt
für mich zarter
Schneefall jeden
Sonnenuntergang auf der
Romantik-Skala.
So sehr ich mich über
den angekündigten
Schnee freute (der dann
natürlich nicht kam),
so erschrocken war ich, als
ich realisierte, dass am
Sonntag der erste Advent
ist. Nur ist der Advent
gedanklich so weit weg wie
die Idee, an einem vollen
Strand einen Cocktail zu
schlürfen. Vielleicht
liegt es an den erneut
steigenden
Corona-Fallzahlen,
vielleicht am
Zeitgefühl, das mir
spätestens dieses Jahr
abhanden kam.
Es wird wohl wieder eine
etwas andere Adventszeit,
als wir sie uns alle
gewünscht hätten.
Vielleicht verbringen wir
die Abende statt auf
Büroweihnachtspartys
oder
Glühwein-Apéros
mit Bekannten eher wieder
mit engen Freundinnen und
der Familie.
Bleiben Sie gesund und
kommen Sie gut durch die
Adventszeit.
Annik
Hosmann
Redaktorin Stadtleben
Tages-Anzeiger &
Züritipp
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Talaya
Schmid spricht wohl so offen
über Sexualität
und Pornos wie sonst kaum
eine Zürcherin. Die
Künstlerin ist
Mitgründerin der Porny
Days, die von Donnerstag bis
Sonntag im Riffraff
stattfinden. Zugleich zeigt
Schmid in der Galerie
König Büro ihre
Vulva-Teppiche und ihren
ersten feministischen Porno.
Meine Kollegin Hanna
Fröhlich hat
mit Schmid über
ihre Arbeit
gesprochen.
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Vorweihnachtszeit
ist Pop-up-Zeit - nicht nur
was die Kulinarik betrifft,
sondern auch die Kunst. Etwa das Hotel
Noel: Zehn Kunst-
und Designschaffende haben
in zehn Zürcher Hotels
jeweils ein Zimmer
gestaltet, das Interessierte
ab morgen Freitag bis zum
26. Dezember buchen
können. Heute findet
die Vernissage statt: Alle
Zimmer sind für das
Publikum zugänglich,
und die Gestalterinnen und
Gestalter sprechen über
ihre
Arbeiten.
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Ein
weiteres Pop-up
bewegt sich ebenfalls nicht
im klassischen Kunstrahmen:
Modedesignerin Yvonne
Reichmuth bespielt ab morgen
bis kommenden Montag eine
Galerie an der Trittligasse
4. Für ein Buchprojekt
hat sie mit verschiedenen
Kreativschaffenden
zusammengespannt, die nun
ihre Arbeiten
präsentieren. Am
Eröffnungsabend gibts
zudem ein Konzert von
Crimer.
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Es
gibt Worte, vor allem im
Kulinarik-Bereich, über
die lachen viele Deutsche
nur. Ein Eingeklemmtes? Oder
Voressen? Letzteres gibt es
aktuell in
der Wirtschaft
Neumarkt; zusammen
mit dem guten alten
Schweizer Kartoffelstock mit
Seeli.
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Sind
Sie Team Fondue oder Team
Raclette? Ich bin
unentschieden, müsste
ich mich aber entscheiden
wäre es wohl Fondue.
Eigentlich ein Gericht, das
ich vor allem zu Hause
zubereite. Lese ich aber die
Züritipp-Liste der
zahlreichen Pop-Ups,
die den flüssigen
Käse derzeit anbieten,
zieht es mich doch an fremde
Caquelons.
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Das
Bistro im Kosmos ist seit
Oktober in neuen
Händen: Flavia Hiestand
und Markus Burkhard kochen
regional und nachhaltig.
Mein Kollege Stefan Busz hat
bei ihnen Zmittag
gegessen und ist
begeistert. Sogar
der Rosenkohl, den er
eigentlich nicht mag, hat
ihm
geschmeckt.
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Ich
habe ein Faible für das
Zürich der Achtziger.
Umso mehr freue ich mich auf
den Film «Stürm:
Bis wir tot sind oder
frei» über den
Ausbrecherkönig Walter
Stürm. Da geht es unter
anderem auch um die
Zürcher Jugendunruhen.
Stürm-Experte
Stefan Hohler schreibt
hier über die
Geschichte von
Stürm und die
neue Verfilmung, Gregor
Schenker hat mit Joel
Basman, der den Ostschweizer
verkörpert, über
die Figur
gesprochen.
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Im
Sogar Theater ist aktuell das
Stück
«Jogging»
von Hanane Hajj Ali
zu sehen. Die Libanesin
joggt regelmässig durch
ihre zerstörte
Heimatstadt und setzt sich
dabei nicht nur mit ihrem
eigenen Leben, sondern auch
mit der Geschichte des
Libanons auseinander. Ihre
Erkenntnisse hat sie auf die
Bühne
gebracht.
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Taranja
Wu und Olifr M. Guz machten
zusammen Elektropunk,
wollten ein neues Album
aufnehmen. Doch dann starb
Guz. Seine Partnerin stellte
das Album alleine fertig und
verarbeitete so Guz’
Tod. Nun steht Taranja Wu
zusammen mit dem Gitarristen
und Sänger Mr. Lucky
Long am Freitag im Helsinki
auf der Bühne, so
war es der Wunsch ihres
Partners.
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Ich
lese gerade:
«Die Freiheit einer
Frau», des
französischen
Schriftstellers Edouard
Louis, der wie in seinen
vorherigen Büchern
über sein Leben und die
Flucht vom Land erzählt
- diesmal geht es um seine
Mutter. Übrigens: Louis
liest am Sonntag im
Kaufleuten und hier
gibts ein
fantastisches
Porträt
über den Franzosen.
Ich höre gerade:
Die Musik des Duos Boy, zum
Beispiel das nicht mehr ganz
neue Lied «Bette
Davis
Eyes» und
das noch ältere aber
noch immer gute «Drive
Darling».
Ich
trage gerade: Eine
dunkelorange Balaclava, eine
helmartige Strickmütze,
die meine Freundin Sara
unter ihrem
Label Sasala’s
häkelt.
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Bildcredits:
Ela Çelik,
PD
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